Samstag, 6. September 2014
Die ersten Tage
Am nächsten Tag geht es direkt los, ich fange um 07.45 an in der Grundschule zu Arbeiten. Die ersten Tage/ Wochen werde ich nur zugucken, beobachten und vielleicht an einigen Stellen etwas helfen. Die Grundschule ist umzäunt von einer Mauer, und es gibt eine riesige Stahltür mit einer kleinen Klappe, die als Guckloch dient. Innen ist vor der Tür nochmal ein durch einen Zaun abgesperrter Bereich, den die Kinder nicht betreten dürfen. Direkt davor ist ein kleines Fußballfeld auf dem Boden aufgemalt. Außerdem gibt es eine kleine Terrasse und eine kleine Wiese. Insgesamt hat die Schule 3 Klassenräume und ein Büro. Das alles kommt mir vor wie in einem Film.
Der Tag beginnt mit einigen "Gehirn Jogging" Übungen. Danach gehen die Kinder in ihre Klassen und haben unterricht. Ich weiß nie wie ich mich einbringen soll, da die Kinder sich nicht wirklich an mir bekannte Regeln halten müssen. Alle Kinder sitzen also verteilt an Tischen oder auf dem Boden und quatschen durcheinander. Die Lehrer stört das nicht, sie reden einfach dagegen an. Da ich leider vom Unterrichts Ablauf nicht viel weiß, bin ich wirklich nur ein Beobachter. Wenn ich versuche auf die Kinder einzugehen oder ihnen zu helfen, trauen sie sich gar nicht mit mir zu sprechen da sie von meinen Augen und Haaren so fasziniert sind. Außerdem können nicht alle Kinder Englisch, weswegen sie sich ebenfalls nicht trauen mit mir zu reden. Die Grundschule ist auf Zweisprachigkeit ausgelegt, der halbe Tag findet auf spanisch und die andere Hälfte auf englisch statt. Ich bin also auch dazu da, die Kinder zu motivieren englisch zu sprechen.
Um 11 Uhr gibt ist eine lange Pause und alle Kinder essen und hören Musik. Die Kinder arbeiten viel mit Laptops oder IPads um zu recherchieren und in der Pause besuchen sie YouTube und drehen voll auf.
Das ist echt lustig denn die Kinder sind total begeistert von Justin Bieber, Katy Perry und One Direction. So hocken also 10 kleine Kinder vor einem Ipad und singen: " Baaby Baaby Baaby ooohhhh" und tanzen dazu. Diesen Anblick werde ich so schnell nicht vergessen!
Nach der Pause geht es weiter mit Yoga, damit die Kinder wieder zur Ruhe kommen. Im Anschluss findet der zweite Unterrichtsblock statt. Um 2 Uhr werden alle Kinder abgeholt. Die Eltern warten in dem abgezäunten Bereich bis ein Lehrer sie durch das Tor lässt.
Als letztes, wenn alle Kinder weg sind, folgt noch eine Besprechung des Tages und des morgigen Tages.
Um 3 Uhr begebe ich mich also auf den Heimweg mit der RUTA. Ich muss einmal umsteigen und bin ca. eine Stunde unterwegs (mit dem Auto brauch man nur 15 Minuten). Erkennbare Haltestellen gibt es hier nicht also muss man immer aufpassen wann man aussteigen muss. Das allererste Mal alleine fahren klappt leider nicht so gut da ich mich verschätze, hier sieht sich jede Ecke ziemlich ähnlich, und ich muss noch eine gute halbe Stunde laufen.
Im Bus werde ich von jeder und jedem mit riesigen Augen und offenem Mund angeguckt. Blonde Haare und blaue Augen sind hier echt ziemlich selten.
Freitag Abend treffe ich einen gleichgesinnten. Wir gehen mit 5 Mexikanerinnen in eine Bar im Plaza Marina. Plaza Marina ist wie ein kleines mini CentrO ohne Dach und mit ganz vielen Bars, Restaurants und zwei Diskos. Sowas sollte es mal in Gelsenkirchen geben!!!! Die Mädels und Johannes sind sehr sehr nett und offen. Ich verstehe mich echt gut mit ihnen und bin schon auf sehr viele Partys eingeladen und auf einen Abschlussball! juhu ich hab wieder Freunde. Hier in der Stadt ist noch ein deutsches Mädchen, welches ich die Tage kennen lernen werde. Außerdem kommt demnächst noch ein deutscher Junge und ein Mädchen an, dass Mädchen arbeitet sogar in der gleichen Grundschule wie ich!

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