Mittwoch, 15. Oktober 2014
Alltag
Der Alltag ist bei mir eingekehrt und ich arbeite mich jede Woche aufs neue aufs Wochenende hin.. Da eine Arbeitskollegin gekündigt hat, bin ich jetzt die Lehrerin und unterrichte alleine.Da hat mich meine Chefin aber gut ins kalte Wasser geschmissen. Das ist ganz neu für mich, ich bin davon ausgegangen ein 'teaching assistent' zu sein, und habe im Unterrichten null Erfahrung. Einen Lehrplan gibt es nicht, ich gestalte den Unterricht also selbst. Eine weitere Hürde ist die Sprache, ich soll ausgeschlossen Englisch mit den Kindern sprechen, einige verstehen allerdings nur 'Good Morning' und das wars dann auch schon. Trotz alledem klappt es irgendwie und wir finden immer einen Weg uns zu verständigen. Auch das Unterricht vorbereiten erfordert lediglich etwas Übung, welche ich nach und nach bekomme.
Die Arbeit mit den Kindern macht mir jedoch sehr viel Spaß und der Gedanke daran, dass ich in der Zeit dort sehr viel lerne und eine Menge Erfahrungen mache, hilft mir sehr und macht mir freude!
Letzte Woche sind noch zwei deutsche angekommen, ein Junge und ein Mädchen. Das Mädchen heißt Lucie und arbeitet mit mir zusammen in der Grundschule, was mir sehr hilft. Privat verstehe ich mich auch sehr gut mit ihr und Alexander.
Nach dem Unterricht, gehe ich in eine Sprachschule um Spanisch zu lernen. Dort treffe ich Johannes und Kristina. Die Spanisch Klassen bestehen hauptsächlich aus Konversation und sind meistens echt lustig.
Um 6 bin ich Zuhause und bereite meinen morgigen Tag vor.
Die Wochenenden sind nicht weniger voll gepackt, zusammen mit Andrea, Kristina und den anderen deutschen unternehmen wir sehr viel! Abends geht es meistens in eine Bar oder eine Disko und Tagsüber fahren wir oft in Nachbarstädte um diese zu besichtigen.
Hier gibt es viele kleine Städtchen, in denen es sehr viele kleine Geschäfte und 'Märkte' gibt. Dieses Wochenende waren wir in Tlayacapan. Es gibt viel zu sehen und zu kaufen. Allerdings gibt es zum Beispiel kaum Postkarten oder andere für uns typisch Touristische Souvenirs. Dafür gibt es unzählige handgemachte Sachen, wie zum Beispiel Schmuck, Taschen, Schuhe, Kleider, Sachen aus Ton, Blumen und vieles mehr. Diese Städtchen gefallen mir echt sehr gut, obwohl sie alle Gemeinsamkeiten haben ist jede Stadt auf ihre eigene Art besonders. Sie werden von den Mexikanern 'Pueblos Mágicos' (Magische Städte) genannt. Da ist was dran.
Außerdem gibt es in jedem Ort ein kleines Museum z.B. der Aztheken. In Tlayacapan sind deren Mumien ausgestellt. In diesem Museum fühle ich mich nicht so wohl, es riecht irgendwie nach Tod.
Mexico City (Ciudad de Mexico) haben wir ebenfalls besichtigt. Ich bin echt beeindruckt von dieser riesigen Stadt. Allerdings wird man etwas erschlagen von der größe, den vielen Menschen und Sehenwürdigkeiten. An einem Tag besichtigen wir sehr viel, allerdings noch längst nicht alles. Die Eltern von Andrea kommen mit uns, ihre Mutter arbeitet in der Uni im Bereich Touristik, sie ist sozusagen unser Guide.
Ohne sie würden wir vermutlich verloren gehen.
Mexico City ist so ein starker Kontrast zu den kleineren Städten, gefällt mir aber auch sehr sehr gut! Hier fühlt man sich auch schon etwas 'normaler' da sich dort nicht nur einheimische aufhalten.
Die Mexikaner trinken echt unglaublich gerne und viel. Man sieht des öfteren Mitten am Tag einen betrunkenen alten Mexikaner am Straßenrand liegen. Als wir mit dem Auto durch Atlatlahucan fahren liegen sogar gleich sechs auf einmal auf dem Bürgersteig. Die haben bestimmt eine gute Feier hinter sich!
In Atlatlahucan schauen wir uns eine Kirche an. Diese beeindruckt mich sehr allerdings weiß ich nicht ob im positiven oder im negativen Sinne.
Von innen ist sie mit so viel Schnick Schnack geschmückt, so richtig kitschig. Zu sehen sind sehr sehr viele Blumen in den verschiedensten Farben, jede Menge Statuen, welche zum Teil an einzelnen Stellen 'noch bluten', zu dem kommen noch blaue, lilane und rote blink Lichterketten. Man hat eher das gefühl sich in auf einem Basar zu befinden anstatt in der Kirche.
Sehr eigenartig.
Generell bin ich echt sehr begeistert von dem Land Mexiko, dem Leben hier und der Mentalität der Menschen. Sie sind zwar etwas unzuverlässig aber total hilfsbereit, aufgeschlossen und nett.

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